Das Ergebnis

Nach etwa 10 Tagen sagte mein Haupttherapeut (Hanish) zu mir am Ende einer PET Sitzung:
And now lift your left leg, während ich auf dem Rücken auf meiner Yogamatte lag. So ein Schmarren dachte ich, wohl wissend, dass ich das linke Bein höchstens 10 cm gestreckt heben konnte. Lift it, lift it while Inhalation, und so atmete ich ein, hob mein linkes Bein und dachte ich träume, denn es befand sich in der Senkrechten. Ein Glücksgefühl, es hat sich was verändert.

Zwei Tage später, wieder in Sahenna, kam von Hanish die Ansage nach einer PET Sitzung:

"And now get up and walk with me.” “Hey, you are crazy; you know I can’t” sagte ich.

Hanish half mir auf die Beine, ich stand unsicher, aber ich stand; langsam folgte ich seinen Anweisungen: “lift left leg and inhale, step forward -exhale, step by step and think in your mind the mantra „so-ham so-ham“ (ich bin-ich bin) with every step.” Und so gingen wir langsam im Kreis, zuerst gestützt von Hanish und mit Stock, dann nur mit Stock, und einen Tag später allein und frei. Seit diesem Morgen bin ich den Weg nach Sahenna oder zu anderen Therapien stets allein mit dem Rollator gegangen. Ich wurde immer sicherer, zwei Wochen später konnte ich dann auch Treppen ohne Geländer frei gehen, allerdings nur wenn Hanish zugegen war und unter Zuhilfenahme von so-ham.

Ich lernte auf ähnliche Weise Spastiken durch kontrollierten Atem zu beeinflussen, lernte Schmerzen durch Wegatmung von Triggerpunkten zu lösen, lernte vor allem aber immer tiefere und tiefere Wahrnehmungen zu spüren, lernte die uns allen zu eigene Lebensenergie (Prana, Vyana Prana) zu erspüren zu lenken zu verteilen und gezielt einzusetzen.

Ich war von all diesen Veränderungen so beeindruckt, dass ich mich entschloss, noch tiefer in diese Materie einzudringen. Mit Hanish zusammen verfeinerte ich die Ansätze von PET und MSRT immer mehr in Richtung gezielter Einflussnahme auf Krankheitsbilder wie MS, ALS, Parkinson und eigentlich alle Stress und Emotions beeinflußten Erkrankungen.

Aus Indien zurück entschloss ich mich dies alles, was ich da in Indien gelernt hatte, zu Papier zu bringen und an andere Patienten in Deutschland weiterzugeben. Entstanden ist daraus ein kleines Büchlein mit allen Techniken und eine DVD mit über 4 h besprochenem Audiomaterial als Anleitung zu den einzelnen Techniken. Seit eineinhalb Jahren unterrichte ich diese Techniken bei Patienten im Klinikstift Rottal oder bei Patienten in meinem Bekanntenkreis mit recht gutem Erfolg.

Ich war zwischenzeitlich dreimal in Indien, sowohl in Prashanti als auch im letzten Herbst im Himalaya, wo ich weitere interessante Ansätze bezüglich Heilpflanzen und Behandlungsmöglichkeiten kennen lernte. Einige Mitpatienten haben mich auf diesen Trips inzwischen erfolgreich begleitet.

Der Mut,allein beim ersten Mal, das Abenteuer Indien anzugehen, hat sich für mich gelohnt, gerne möchte ich das erlernte und verinnerlichte nun weitergeben an jeden der hier eine Chance sieht.